Vom 22.3. bis 30.12.2014 zeigt das Textilmuseum St. Gallen bisher nur selten gezeigte Objekte aus seiner Sammlung asiatischer Textilien und wenig bekannte Stücke von der Schweizer Textilindustrie. Dabei treten China, Japan und die Schweiz in einen Dialog, der bezeugt, dass die heimischen Textilentwerfer auf die opulenten Importwaren, die seit 1870 im Westen Furore machten, eigene Antworten fanden. Eine Auswahl handgestickter und gewebter Textilien aus Asien ist der Schweizer Maschinenstickerei um 1900 gegenüber gestellt, gefolgt von japanischen katagami-Drucken und Glarner Rotdruck als Pendant. Abschliessend ist die Ausstellung der Frage gewidmet, welche Impulse aus Asien ab 1900 auf die Schweizer Textildesigner bis heute ausgingen.
Die grosse katagami-Sammlung des Textilmuseums ist mit 100 Schablonen und Holzschnitten für Kimono-Entwürfe repräsentiert, denn die Ostschweizer Textilindustrie hatte im 19. Jahrhundert eine Vorreiterrolle im Knüpfen von Kontakten zum chinesischen und japanischen Seidenhandel. Forschungsarbeiten über Musterbücher, katagami und Entwurfszeichnungen des Museums sowie Beiträge zur Geschichte finden Eingang im Begleitband zur Ausstellung.
In einem Projekt der Hochschule Luzern und dem Textilmuseum St. Gallen ist eine Rauminstallation zur Ausstellung entstanden, die Gelegenheit gibt, über aktuelle Tendenzen der Gestaltung und deren Bezug zu anderen Kulturen und Epochen nachzudenken.
Das Museum bietet Führungen in deutscher, französischer und englischer Sprache!